Blick auf die HZD-Zentrale mit extrem gewählter Bildperspektive und künstlerisch verfremdeter Farbgebung

Cloud-Transformation

Am Thema Cloud führt kein Weg mehr vorbei. Der Weg dahin wird die zukünftige Ausrichtung der HZD nachhaltig verändern und dazu führen, dass sie sich wandelt: von einem klassischen Rechenzentrums-Anbieter mit einem Angebot in Cloud-Technik hin zu einem vollwertigen Cloud-Anbieter mit einem umfangreichen Gesamtangebot für alle Bedarfe seiner Kunden.

Die Abteilung „Verwaltungsdigitalisierung“ im Geschäftsbereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung und die HZD haben 2021 mit der Cloud-Strategie die theoretische Grundlage für die Cloud-Transformation geschaffen. Die Prinzipien und Ziele der Cloud-Strategie richten sich an der Strategie „Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist“ und der Zukunftsagenda „Digitale Verwaltung Hessen 4.0“ der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung (HMinD) aus, die im Kabinett der Hessischen Landesregierung im Mai 2021 verabschiedet wurden.

Die HZD auf dem Weg zum Cloud-Provider

In allen Bereichen der hessischen Landesverwaltung sorgen wir im Sinne der Nutzen- und Serviceorientierung für moderne, effiziente und transparente Verwaltungsprozesse. Dazu gehört auch die Einbeziehung neuester Technologien und digitaler Innovationen in die Aufgabenerledigung der Landesverwaltung. Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und vor allem Cloud-Technologien eröffnen flexible, skalierbare und standardisierte Lösungen für Arbeitsprozesse in der Verwaltung und tragen wesentlich zu Effizienzsteigerungen bei. Dabei spielen Sicherheit und Datenschutz eine herausragende Rolle, denn wir wollen Potenziale heben und gleichzeitig die Risiken im Blick behalten.“

(Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist)

Aufbau eines Cloud-Ökosystems

Die HZD baut ein ganzheitliches Cloud-Ökosystem auf. Kern dessen ist die Verfahrenscloud Hessen (VCH) als das zukünftige, hybride Cloud-Angebot. Die VCH wird in Zukunft das Aushängeschild der HZD für den Cloud- Mix sein, aus dem das beste Gesamtpaket für jeden Bedarf zusammengestellt werden kann. Je nach Anforderung und Lösung wird bei der Transformation in die VCH ein Private-, Community- oder Public-Cloud-Modell gewählt – oder eine Mischung aus allem. Neben der technischen Infrastruktur gehen mit dem Ökosystem aber auch veränderte Rollen, Funktionen, Prozesse oder Fähigkeiten vor allem als Cloud-Service-Anbieter einher.

Multi-Cloud-Angebot

Bereits seit 2020 stellt die HZD in ihren Rechenzentren eine technische Infrastruktur als Basis für Private-Cloud-Angebote der VCH bereit. Diese Infrastruktur wurde so gestaltet, dass perspektivisch bedarfsgerecht Cloud-Angebote Dritter (öffentliche Dienstleister oder externe Cloud-Anbieter) angebunden werden können und so das Produktportfolio der VCH zu einem Multi-Cloud-Angebot erweitert werden kann. Da die VCH Teil einer föderalen Deutschen Verwaltungscloud und damit u. a. das Fundament des Plattformsystems zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes in Hessen werden soll, wurden bereits bei der Implementierung die Anforderungen der „Deutschen Verwaltungscloud-Strategie“ und die im IT-Planungsrat abgestimmten Blaupausen für die Implementierung berücksichtigt.

Das Programm Cloud-Transformation wird nach dem agilen Steuerungsmodell SAFe® (Scaled Agile Framework) geführt.

Bei der Entwicklung neuer Cloud-Services setzt die HZD veränderte Architekturmuster wie Microservices, Bereitstellungsformen wie Container und agile Vorgehensweisen wie Continuous Integration und Continuous Delivery ein, um im Sinne des DevOps- Modells die notwendige Flexibilität und eine Erhöhung der Geschwindigkeit in der Serviceentwicklung und in deren automatisierter Bereitstellung zu erreichen. Wesentliche Aspekte beim Auf- und Ausbau des Cloud-Angebots sind neben den genannten Ausführungen auch allgemeine Cloud-Paradigmen: insbesondere die Gewährleistung von Informationssicherheit und Datenschutz durch die Implementierung von speziellen Sicherheitsprinzipien (z. B. Zero Trust) sowie die Zertifizierung der Cloud-Infrastruktur (gemäß BSI C-5) oder die Stärkung der digitalen Souveränität durch Interoperabilität und Nutzung von offenen Standards.

Hinzu kommen fünf übergreifende Prinzipien:

  • höchste Priorität bei Sicherheit und Datenschutz
  • Schnelligkeit bei Konzeption, automatisierter Ausführung und Lieferung
  • Fokussierung auf den Kunden in allen Phasen der Leistungserbringung
  • Fokussierung auf Interoperabilität, Portabilität und offene Standards für digitale Souveränität und Zusammenarbeit
  • CO2-Neutralität

Neben der IT-Infrastruktur baut die HZD gezielt Cloud-Beratungskompetenz auf, nimmt die Rolle des Cloud-Beraters und –Vermittlers ein und entwickelt sich zum Cloud-Service- Provider. All das geht mit einem kulturellen und organisatorischen Wandel einher.

Schematische Darstellung des Cloud-Ökosystems der HZD

Organisatorische Grundlagen in Programm und Linie

2018 startete in der HZD das Programm „24/7 Hochverfügbarkeit“, das aus 12 Projekten bestand, eines davon das „Vorprojekt Cloud-Transformation“. Zum 31. Dezember 2021 endete das Programm und ging am 1. Januar 2022 nahtlos in das neue Programm „Cloud-Transformation“ über. Dieses baut u. a. auf der Arbeit und den Entscheidungsempfehlungen des Vorprojekts auf. Es bildet zudem die Basis der Cloud-Strategie und der Roadmap zur Umsetzung, die die Direktion und das Steuerungsgremium der HZD – unter Beteiligung des HMinD und des Hessischen Ministeriums der Finanzen – im Dezember 2021 verabschiedet haben. So wie das Vorprojekt bereits den Blick nach vorne richtete, um die Weichen für eine anforderungsgerechte Zukunftsgestaltung zu stellen, behält auch das neue Programm „Cloud-Transformation“ einige Kontinuitätsthemen aus dem Vorgängerprogramm bei. Dazu zählen u. a.

  • Verfahrenscloud Hessen (VCH): Zur Erhöhung der Verfügbarkeit von IT-Services und des Potenzials zu ihrer standortübergreifenden Absicherung wird für das Rechenzentrum die zentrale Compute- & Storage-Infrastruktur neu konzipiert und sukzessive in Betrieb genommen.
  • Vorprojekt Cloud-Transformation: Mit der Inbetriebnahme der hyperkonvergenten Nutanix-Infrastruktur im Projekt VCH hat die HZD einen wichtigen Schritt zum Eintritt in das Geschäftsfeld des Cloud-Service-Anbieters vollzogen. Neben den technischen sind insbesondere auch organisatorische Themen zu behandeln.
  • VDI-Entwicklerclient auf VCH: Konzeption, Aufbau und Einführung der VDI-Clientvirtualisierung in der Variante „Entwicklerarbeitsplatz“ auf einer vom Projekt VCH bereitgestellten VCH-Instanz für VDI-Clients.

2021 hat die HZD zudem zwei neue Bereiche etabliert, die in der „Linie“ die Planung und den Betrieb der Cloud- und Infrastrukturprodukte verantworten. Die beiden Bereiche arbeiten Hand in Hand und übernehmen nach Abschluss der jeweiligen Projektphase bestimmte Aufgaben aus dem Programm. In erster Linie betrifft dies die Private-Cloud- Lösung in der VCH, die einen besonderen Stellenwert hat, da sie die Anforderungen der internen HZD-Kunden bei einer Migration in die Cloud umsetzen und erfüllen soll.

So ist der Betrieb der hyperkonvergenten Nutanix-Infrastruktur der „Private Cloud“ bereits aus dem Programm in die Linie übergegangen. Weitere Teilbereiche werden folgen. Hierbei haben die in enger Abstimmung mit dem Programm zu erfolgenden Aufbauten der Cloud-Management-Plattform auf Basis von Morpheus sowie der Aufbau einer Containerplattform eine besondere Bedeutung für den weiteren Ausbau der Verfahrenscloud Hessen. Perspektivisch werden die beiden Bereiche die folgenden Aufgaben übernehmen:

  • Planung und Betrieb von projekt- und kundenspezifischen Cloud- und Infrastrukturlösungen
  • Planung und Realisierung des Cloud-Managements und der –Automation
  • Architektur von Cloudplattform- und Infrastrukturleistungen
  • Produktmanagement der Cloudplattformleistungen

Am 1. Januar fiel in der HZD der symbolische Startschuss für die Umsetzung des Programms „Cloud-Transformation“. Die Organisation wird im ersten Quartal 2022 aufgebaut. Damit steht die Roadmap, die vier große Phasen bis zur vollständigen Umsetzung in der HZD vorsieht.

Verfahrenscloud Hessen

Die von der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) entwickelte Verfahrenscloud Hessen ist eine Cloud- Infrastruktur für die schnelle und effiziente Bereitstellung von virtuellen Servern und Clients. Die hochverfügbare und an zwei Standorten abgesicherte Plattform ebnet den Weg in die digitale Verwaltung. Der Zugang zu den Diensten soll unkompliziert mit Hilfe von Standard-Browsern über ein Self-Service-Portal erfolgen. Sie wird nicht nur für Landesbedienstete über das Hessen-Netz offenstehen, sondern auch für Nutzerinnen und Nutzer von Online-Verwaltungsleistungen über das Internet erreichbar sein. Sukzessive werden in der Verfahrenscloud Hessen weitere Funktionalitäten im Zuge der Umsetzung des OZG realisiert. So können in Hessen zukünftig die Ressorts, Landesbehörden und Kommunen auf eine Infrastruktur zugreifen und ihre Angebote noch besser vernetzen.

(Digitales Hessen – Wo Zukunft zuhause ist)

Cloud Roadmap

Phase 1

Ramp-up

Die HZD widmet sich intensiv bestehenden und neuen Themen rund um die Cloud-Transformation und richtet diese an der Cloud-Strategie aus. bis Mitte 2023

Phase 2

Sprinten

Alle Aktivitäten rund um die Cloud-Transformation sind gebündelt und zielgerichtet an der Cloud-Strategie ausgerichtet. Mögliche Hindernisse und Hemmschuhe sind erkannt und eliminiert worden. Jetzt folgt eine ambitionierte, auf Lieferfähigkeit ausgerichtete Phase. bis Mitte 2025

Phase 3

Vision erreichen

Phase 3 stellt mit dem Erreichen der Vision der Cloud-Strategie den vorläufigen Höhepunkt der Roadmap dar. bis Ende 2025

Phase 4

Ausbauen

Der Blick geht in dieser letzten Phase über die Vision der Cloud-Strategie hinaus und wagt einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft der Verwaltung. Die HZD ist anerkannter Anbieter von Cloud-Lösungen mit einem breiten Spektrum an technischen, organisatorischen und strukturellen Ressourcen, um „Smart Government“ Wirklichkeit werden zu lassen.  

 

Maßnahmen im Detail

Die Arbeitswelt der Verwaltung soll künftig mehr Flexibilität bieten. Mit dem VDI-Entwicklerclient hat die HZD den ersten Use-Case für einen virtuellen Arbeitsplatz bereitgestellt.

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