Grafische Visualisierung von Binärcode-Zahlen und als bunte Punkte dargestellten Daten, die zu einem ringförmigen Gebilde formieren

Probe aufs Exempel

Wer ein neues Auto kauft, tut das nicht allein, weil er einen Prospekt oder Testbericht gelesen hat. In der Regel macht man eine Probefahrt. Wer in ein neues Restaurant geht, weil die Internetseite schön aussieht und die Speisekarte vielversprechend klingt, wird dort nicht als erstes ein Geburtstagsessen mit 80 Gästen veranstalten. Und wer eine neue Technologie einführen möchte, ist auch gut beraten, diese einmal praktisch in Augenschein zu nehmen. „Hands on“, wie man im Englischen sagt, also mit den Händen – in der IT meist über die Tastatur. Im Innovationsmanagement stehen neben klassischen projektartigen Evaluationsansätzen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um erste praktische Erfahrungen mit Technologien, Methoden oder Anwendungsgebieten zu sammeln.

Hackathon: prototypische Lösungen

Ein Format, das Anwendungsgebiete in den Fokus nimmt, ist der Hackathon. Dabei erarbeiten verschiedene Teams mit ihren bevorzugten Werkzeugen prototypische Lösungen zu einer einzelnen Aufgabe oder einem breiteren Aufgabenfeld. Was ist bei der anstehen­den Aufgabe schon bekannt, was muss noch ermittelt werden? Passen die Vorstellungen des entwickelnden Teams mit denen des anfordernden Teams zusammen? Wie wird die endgültige ­Lösung spezifiziert und schließlich realisiert? Im Hackathon sind Fantasie und Kreativität gefragt, denn es gibt keine vorgegebene Lösungsstrategie. Und ein Hackathon ist eine kompakte Veranstaltung, sodass nicht wochenlang „vor sich hin entwickelt“ wird, sondern in ­relativ kurzer Zeit Lösungen konstruiert werden. Es geht – wie gesagt – um Prototypen, die dann später weiterentwickelt werden können.

Keimzelle InnoLab

Praktische Erfahrungen mit neuen Technologien zu sammeln ist für jede IT-lerin und jeden IT-ler wichtig, denn alle Teildisziplinen entwickeln sich ständig weiter. Ansonsten ist man versucht, Neues auf das Bekannte zu reduzieren, und läuft damit Gefahr, Chancen im Wandel und Risiken im Verharren bei Altem zu übersehen. In dem spannenden Zusammenspiel von Forschung und Anwendung, von Innovation und Etabliertem spielt das Innovationslabor („InnoLab“) eine besondere Rolle. Ein solches will die HZD einrichten, um ­allen Interessierten eine Anlaufstelle, einen Praxisraum sowie einen Kommunikationsbereich für Innovationspro­jekte zu bieten.

Zudem hat uns die Pandemie deutlich vor Augen geführt, dass ein solcher „Raum“ sowohl physisch als auch virtuell gedacht werden muss. Die verteilten Standorte der HZD, ihrer Kunden, der Hochschulen oder das Homeoffice dürfen keine Barrieren für einen kreativen Austausch zwischen den Beteiligten oder für weitere Interessierte aufbauen. Innovation ist keine Frage von „hier oder dort“, von „jung oder alt“, von „Technik oder Anwendung“, von „Kunde oder Lieferant“. Innovation ist Machen und Gemeinsam-Machen.

Softwarelösungen aus der ­IT-Werkstatt

Damit neue Technologien untersucht und auf ihre Praxistauglichkeit hin erprobt werden können, reicht es nicht aus, fertige Komponenten zusammenzubauen. Diese müssen mit Hilfe einer ­Anwendung zum Leben erweckt werden. Und dazu ist es oft erforderlich, etwas zu programmieren. Das Innovationsmanagement wird dabei u.a. von der IT-Werkstatt für Anwendungsentwicklung unterstützt. Unter Leitung von Daniel Schwarz arbeiten hier dual Studierende – vergleichbar mit einer Lehrwerkstatt im Handwerk – an Lösungen für Software-Produkte in realen Projekten mit Hilfe agiler Methoden und mit modernen Werkzeugen.

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